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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft
Dr. Anja C. Wagner beschäftigt sich mit globaler Transformation im digitalen Wandel. Sie gilt als kreative Trendsetterin und bezeichnet sich selbst als Bildungsquerulantin. Inhaltlich kreist sie um User Experience, Bildungspolitik, Arbeitsorganisation und unserer Zukunft in einer vernetzten Gesellschaft. Mit dem Unternehmen FrolleinFlow GbR bietet sie heute Studien, Vorträge, Consulting und verschiedene Online-Projekte an.
Nun sitzen wir also alle in unserem Homeoffice, sofern das möglich ist. Videoconferencing ist jetzt unter anderem angesagt – und viele Server gehen in die Knie. Nicht so ZOOM, die die Gunst der Stunde nutzten und den von Schulschließungen betroffenen Schulen weltweit einen kostenfreien Zugang zu ihrem Basis-Angebot ermöglichten.
Das scheint nur der Anfang zu sein. ZOOM hat Großes vor und will die Kommunikation generell mit einer größeren Lösung in der Geschäftswelt und darüber hinaus verändern.
Das bedeutet die Integration mit Kalenderanwendungen, Kontaktsystemen, Verkaufstrackern, Schulungsplattformen und mehr. Der Masterplan von Zoom beginnt mit Video, aber er endet in einem umfassenden Kommunikationswerkzeug für die gesamte Belegschaft.
Vergleichbar zu Google, die weiterhin die beste Suchmaschine anbieten und darauf aufsetzend ihre sonstigen Aktivitäten finanzieren, soll ZOOM die Top-Adresse für videobasierte Kommunikation bleiben. Und dieses Qualitätsmerkmal wird immer weiter ausgebaut:
Zum Glück fehlt es dem Unternehmen nicht an Ideen, wie man Videoanrufe interessanter und unterhaltsamer gestalten kann – vielleicht auf die Gefahr hin, zu viel zu tun. Was wäre, wenn Sie einen gefälschten Hintergrund im Stil eines grünen Bildschirms verwenden könnten, damit niemand weiß, dass Sie diesen wichtigen Anruf aus Ihrem Schlafzimmer entgegennehmen? (Schon möglich.) Was wäre, wenn dieser Hintergrund auf Video und damit noch überzeugender wäre? (Demnächst.) Wie wäre es, wenn Sie mit jemandem sprechen könnten und Zoom direkt nach dem Ende Ihres Anrufs eine Abschrift ausspucken lassen könnten? (Schon möglich.) Noch besser: Was wäre, wenn es Ihnen automatisch nur die wichtigsten Punkte und Aktionspunkte schicken könnte? (Auch machbar, aber ziemlich einfach.) Was wäre, wenn Ihr Video-Chat automatisch vorbeifahrende Autos oder schreiende Kinder ausblenden könnte? (Ja, bitte.) Was wäre, wenn Sie mit jemandem sprechen könnten, jeder von Ihnen in seiner eigenen Sprache, und Zoom in Echtzeit übersetzen könnte? (Irgendwann!)
Das klingt nicht unambitioniert und lässt uns ahnen, wie sich die Zukunft der Arbeit anfühlen könnte. Für Einsteiger*innen in die dezentrale Arbeit von zu Hause aus, werden die gemachten Erfahrungen mit darüber entscheiden, ob sie auch nach der Krise diese Arbeitsformen zentral wünschen. Zwar ist angesichts der immensen Netzwerkauslastung davon abzuraten, zu viel Meetingzeit synchron zu verbrennen, aber die Vorteile des gelegentlichen Socializings via Video sind für die Motivation und die Qualität der asynchronen Kommunikation nicht zu unterschätzen.
Je nachdem, wie lange diese Situation anhält, wird die gesamte User Experience darüber mitbestimmen, inwiefern nach der Krise diese zeitgemäßen Arbeitsformen weiter fortgeführt werden. Der Virus spült ZOOM und anderen professionellen Videokonferenz-Anbietern eine Vielzahl neuer Nutzer*innen zu. Das nennt man dann wohl Momentum.
TIPP: Wie man Videokonferenzen konstruktiv und zielgerichtet nutzen kann, zeigen wir bei der virtuellen DigiCLC20 am Freitag, den 20. März um 10 Uhr. Allerdings arbeiten wir dann in Google Meet.
Quelle: David Pierce EN protocol.com
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Wer sich übrigens Sorgen macht bzgl. des Datenschutzes in ZOOM, lese bitte diese Stellungnahme eines Datenschutz-Anwaltes: https://www.datenschut...