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Unpiq: "Es muss gewisse Grenzen der Unpersönlichkeit geben" – Zur Wahl von Kramp-Karrenbauer
schreibt, kuratiert, gibt heraus
Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Mit 98,9 Prozent ist Kramp-Karrenbauer zur CDU-Generalsekretärin gewählt worden. Das ist das beste Wahlergebnis; sie übertraf den bisherigen Rekord, die 97,8 Prozent von Volker Kauder aus dem Jahr 2005.
Wer ihre Äußerungen auf der CDU-Webseite liest, dürfte erstaunt sein, da sie an Flachheit kaum zu unterbieten sind. Das Niveau des Politikersprechs ihrer Vorgänger und der einen Vorgängerin hat sie mühelos gesenkt. In geistiger Leere erreichte sie ebenso ein Rekordergebnis.
Zum Titel des Unpiq:
Ihn entnahm ich aus den frühen Feuilletons des noch jungen späteren Starkritikers Alfred Kerr, die zusammengefasst im umfangreichen Band "Wo liegt Berlin?" eines der besten Gesellschaftspanoramen der Kaiserzeit ergeben.
Am 16. Juli 1899 kritisiert er die Staatsdienertreue von vielen einflussreichen Gestalten im Kaiserreich, die Andersgesinnte kaum dulden. Und dabei formuliert er einen seiner markanten Sätze, die sein Werk prägen: „Es muss gewisse Grenzen der Unpersönlichkeit geben!“
Und damals war schon einmal Deutschland die stärkste Macht in Europa, die aber dennoch nicht der Hegemon des Kontinents werden konnte. Man klagte, man sei militärisch zu schwach und rüstete auf. Erschreckend, wie viele Ähnlichkeiten es gibt.
Glücklicherweise wiederholt sich Geschichte nie eins zu eins und noch sind andere Entwicklungen möglich als damals, wo gesichtslose Staatsdiener die Welt in einen großen Krieg führten.
Leo Fischer, Mitglied des Bundesvorstands der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI), schreibt mit Kerrscher Schärfe im Neuen Deutschland:
Merkel will Macht immerhin zu etwas, AKK hingegen will nichts anderes sein als Ausführungsbeamtin des gesellschaftlich Gebotenen. Man kauft ihr nicht einmal ihre Religiosität ab. Ihre Religion ist stolze Rückständigkeit, leidenschaftlich gelebte Beschränktheit und die stete Orientierung am kleinbürgerlichen Ressentiment.
Quelle: Alfred Kerr, Leo Fischer, Annegret Karmp-Karrenbauer Bild: Tobias Koch cdu.de
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