sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Der Frühling ist bekanntlich die Jahreszeit der ... nun ja, der Wonne, um einmal ein etwas altertümliches Wort voranzustellen. Höchste Zeit also, sich Gedanken über Glücksgefühle und das Glück als solches zu machen. Der belgische Moralphilosoph Jean-Pierre Wils hat das getan und die Ergebnisse in einem DLF-Essay zusammengefasst, der inhaltlich weit über die übliche Ratgeberliteratur hinausreicht, aber trotzdem gut zu lesen und noch besser anzuhören ist, auch wenn vielleicht ein paar zu viele Fragen gestellt werden. Aber keine Sorge: Wils gibt auch Antworten.
Die zentrale Frage lautet: "Welche sind die Gründe des Glücks – und welche seine Abgründe?" Dass Menschen in modernen Gesellschaften auf das Streben nach Glück "geeicht" sind, wie Wils schreibt, daran scheint es keinen Zweifel zu geben. Der Philosoph spricht sogar von einem "Glücksimperativ", worunter er die Erwartung versteht oder sogar "die Pflicht, glücklich zu werden".
Wenn man das so liest, kann einen schon das wenig euphorisierende Gefühl beschleichen, wir lebten in Zeiten eines Glücksterrors, als verbreitete der Zwang zum Glücklichsein vor allem Angst und Schrecken. Wils spricht tatsächlich von einer "glücksbesessenen Gesellschaft", in der es jede Menge Verlangen gebe, die "uns geradezu ins Unglück führen". Dahinter steckt die Erkenntnis, dass der so oft beschworene Lebensimperativ Carpe diem auch eine Schattenseite hat, die zu selten beachtet wird, wie Wils in einem Exkurs zu den Überlegungen des Soziologen Hartmut Rosa über die Unverfügbarkeit erläutert:
Wir Modernen, so Rosa, verfügen nicht länger über die Vorstellung der Ewigkeit, über die Vorstellung eines Lebens nach dem Tod. [...] Und deshalb bleibt uns nichts anders übrig, als unsere Lebenszeit zu füllen, getrieben von einer anhaltenden Versäumnisangst. Wir müssen das Leben genießen.
Dem zweifelhaften Müssen hält Wils einen Gedanken ausgerechnet von Franz Kafka entgegen: "Es kommt nicht auf dich an."
Ich wünsche allen piqd-Fans einen glücklichen Mai!
Quelle: Jean-Pierre Wils Bild: imago / Milena Bo... deutschlandfunk.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Der Philosoph richard David Precht zitierte in einer Fernsehsendung einmal genüsslich Nietzsche, wenn ich mich recht erinnere, der sich belustigt über den in der Unabhängigkeitserklärung, also geradezu konstitutionell verankerten "pursuit of happiness" bei den Amerikanern geäußert habe. Kein anderes Volk der Welt suche ,,das Glück". (Sind wir alle mittlerweile globalisiert-individualisiert-amerikanisiert?!)
Sehr anregender und wichtiger Beitrag in einer Zeit wo Glück gleichsam einer Werbeansage gleichkommt. Vielleicht darf ich mit Hermann Hesse einen Zusatz einbringen der einmal schrieb:
Solang du nach dem Glücke jagst,
Bist du nicht reif zum Glücklichsein,
Und wäre alles Liebste dein.
Solang du um Verlornes klagst
Und Ziele hast und rastlos bist,
Weißt du noch nicht, was Friede ist.
Erst wenn du jedem Wunsch entsagst,
Nicht Ziel mehr noch Begehren kennst,
Das Glück nicht mehr mit Namen nennst,
Dann reicht dir des Geschehens Flut
Nicht mehr ans Herz - und deine Seele ruht.