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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Das Angebot der Geschäftsleute hatte war brisant: 95 Splitterhandgranaten, vier AK47- Sturmgewehre, acht Faustfeuerwaffen sowie 248 Schuss Munition bot eine bosnisch-herzegowinische Gruppe 2019 auf dem Schwarzmarkt an. Ihre Mitglieder hatten das Arsenal von Waffen zuvor nach Deutschland geschmuggelt. Die Ware war in ein Kraftfahrzeug eingebaut. Den Wagen stoppten Fahnder vor dem Hauptbahnhof in Dresden, durchsuchten ihn und stießen auf die Sturmgewehre, die Granaten und das andere Kriegsgerät. Die Ermittler nahmen die Kuriere fest und ermittelten die Auftraggeber. Polizisten verhafteten die Hintermänner später in Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Das Landgericht Dresden verurteilte die Waffenkuriere schließlich im November 2019 zu Freiheitsstrafen.
Das Bundeslagebild 2019 zur Waffenkriminalität des Bundeskriminalamtes (BKA) bringt mehrere solche Fallbeispiele. Der illegale Handel mit Schusswaffen floriert – vor allem über das Internet und das Darknet. Der BKA-Bericht bietet nicht immer leichte Lektüre, die Sprache ist bürokratisch, aber lesenswert ist der Report dennoch. Er gibt einen Einblick, wie viele Schusswaffen bei Verbrechen zum Einsatz kamen. Dabei zeigt die Studie nur das Hellfeld, also die Fälle, die bei Sicherheitsbehörden aktenkundig wurden. Das Dunkelfeld dürfte horrend größer sein.
Im Berichtsjahr vermerkte das BKA 818 Verstößen gegen das Waffengesetz "unter Verwendung des Tatmittels Internet" und damit eine deutlich größere Fallzahl (+132,4 %) als noch 2018 mit 352 Fällen.
"Der Anstieg der Fallzahl dürfte u. a. auf vermehrte Online-Recherchen der Polizei auf verschiedenen Plattformen und Portalen im Internet zurückzuführen sein", halten die Autoren fest. "Auch Hinweise aus der Bevölkerung auf zweifelhafte Waffenangebote oder Postings in Verbindung mit Schusswaffen kommen vermehrt zur Anzeige."
Der Einsatz solcher Waffen in Deutschland durch Kriminelle ist hingegen immer noch sehr niedrig. 2019 erfassten die Behörden 9.151 Straftaten unter Verwendung von Schusswaffen – bei insgesamt gut 5,4 Millionen Delikten. Die Fallzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr um nicht ganz 10 Prozent. Vor allem die Taten, bei der mit einer Schusswaffe gedroht wurde, nahmen im Vergleich zu 2018 um 18 Prozent zu.
"Mit 0,2 % ist der Anteil der hier- unter erfassten Straftaten mit Schusswaffenverwendung ähnlich gering wie im Vorjahr", stellt das BKA fest. "Gleichwohl geht von Straftaten, bei denen mit einer Schusswaffe gedroht oder geschossen wird, eine große Ge- fahr für Leib und Leben, auch unbeteiligter Dritter, aus. Beleg dafür sind u. a. Sachverhalte wie der Mord zum Nachteil des Kasseler Regierungspräsidenten im Juni 2019 oder der Anschlag auf die Synagoge in Halle im Oktober 2019."
Quelle: BKA www.bka.de
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