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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Wer sich je im Umwelt- und Naturschutz engagiert hat, im Verein oder in Eigeninitiative, der weiß: Erfolgserlebnisse sind rar. Gerade auf kommunaler Ebene ist es schwer, die Rechte der Natur gegen die Interessen von Investoren, Landwirten oder Politikern durchzusetzen. Aber unmöglich ist es nicht. Das zeigt das Beispiel des „Umweltforums Osnabrücker Land“, das sich seit vielen Jahren für den Schutz heimischer Arten und Lebensräume einsetzt – auf unspektakuläre, aber effektive Weise. Johanna Romberg, Autorin bei RiffReporter, hat mit Dr. Matthias Schreiber, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Forums, sowie seinem Mitstreiter Michael Weinert gesprochen. Und ihre Erfahrungen zu sieben praxisnahen Strategien zusammengefasst, die auch anderswo Schule machen könnten – nicht nur im Naturschutz.
3. Gute Kompromisse sind besser als unerfüllte Maximalforderungen
Es gibt wenige Bauprojekte, die so zuverlässig Proteste auslösen wie Windkraftanlagen. Auch innerhalb der Umweltbewegung wird seit Jahren darüber gestritten, wie stark Klimaschutzmaßnahmen geschützte Arten und Landschaften beeinträchtigen (dürfen), wie sich die Energiewende insgesamt naturverträglich gestalten lässt.
Im Landkreis Osnabrück hat das Umweltforum ein Procedere durchgesetzt, dass den Konflikt wenn nicht löst, so doch deutlich entschärft. Über 50 Anlagen, die seit 2016 gebaut wurden, dürfen nur mit weitgehenden Abschaltzeiten betrieben werden – um Fledermäuse und alle Vogelarten zu schützen, die durch ihr Flugverhalten besonders kollisionsgefährdet sind.
Das „alle“ ist entscheidend. Denn in den meisten Planungsverfahren für Windparks werden nur jene Arten berücksichtigt, die Umweltbehörden des jeweiligen Bundeslandes als „windkraftsensibel“ einstufen. Dabei bleiben eine Reihe von Vogelarten außen vor, die zwar überdurchschnittlich oft mit Rotoren kollidieren, aber wegen ihrer Häufigkeit nicht als gefährdet gelten: Mäusebussard etwa, aber auch Turmfalke und Feldlerche.
Die Einstufung in „sensible“ und „unsensible“ Arten ist naturschutzfachlich willkürlich – und steht im Widerspruch zum europäischen Artenschutzrecht. Denn dieses stellt ALLE heimischen Vogelarten unter besonderen Schutz, unabhängig von ihrem Gefährdungsstatus. Und es verbietet nicht nur ihre gezielte Tötung, sondern auch, sie einem signifikanten Tötungsrisiko auszusetzen – etwa durch Windkraftanlagen in zu großer Nähe ihrer Nester und Rastplätze.
Auf dieses im EU-Recht verankerte Tötungsverbot berufen sich die Vertreter des Umweltforums seit Jahren gegenüber allen, die in der Umgebung von Osnabrück Windkraftanlagen planen. Und sie haben erreicht, dass viele Windräder des Landkreises zu bestimmten Zeiten stillstehen: etwa an sonnigen Frühlingstagen, wenn die Feldlerchen zu ihren Balzflügen in den Himmel aufsteigen. Oder wenn starke Aufwinde den Greifvögeln optimales Segelflugwetter bieten.
Für die Windkraft-Betreiber bringen die erweiterten Abschaltungen zwar Ertragseinbußen mit sich; diese halten sich jedoch, mit 6–8 Prozent, in Grenzen. Zudem haben sie durch das Zugeständnis an die Naturschützer fast alle ihrer Projekte ohne zeitraubende Klagen realisieren können.
Mehr Vogelschutz gegen Rechtssicherheit: Das klingt nach einem idealen Kompromiss. Den sich das Umweltforum jedoch wie schon im Fall der Stallbauten erst vor Gericht erstreiten musste.
Ich habe das Windenergie-Beispiel ausgewählt, um es hier im piq zu präsentieren, weil das wirklich ein hochemotionales Aufreger-Thema ist. Bevor aber die Scheuklappen runtergehen, bitte ich den ganzen Text zu lesen. Es gibt weitere gute Beispiele und das Lesen lohnt sich wirklich.
Transparenz: Ich bin Teil von Riffreporter.de
Quelle: Johanna Romberg Bild: AG Besseres Verke... www.riffreporter.de
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Sehr lesenswerter Artikel, danke fürs Piqen!
Den ersten Punkt, "Bündnisse schließen", betrachte ich sogar als den wichtigsten, denn:
"Solche landesweit koordinierten Aktionen könnten bewirken, was jetzt noch utopisch erscheint: Dass sich mit dem Versprechen, Natur effektiver als bisher zu schützen, sogar politische Mehrheiten beschaffen lassen."
Das Gefühl mangelnder Selbstwirksamkeit weicht erfreulich schnell der Erkenntnis, dass sich mit Gleichgesinnten nicht nur viel mehr erreichen lässt. Die unvermeidbaren Rückschläge verlieren in Gemeinschaft auch einfach an niederdrückender Kraft.