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"Lösch dich": Der Hass im Netz und seine Gegenbewegung
Neugierig, linkshändig. Ging für den Journalistik-Master nach Leipzig und kam bis heute nicht zurück. Volontierte beim MDR und ist da ganz einfach hängen geblieben. Arbeitet für Hörfunk und Fernsehen. Aufgewachsen bei Köln. Ländlich allerdings. Mit Kälbern und so.
Langeweile. Weil sie einfach nichts Besseres zu tun haben, organisieren sich Trolle im Internet. Der Weg aus der eigenen Bedeutungslosigkeit führt in soziale Netze, auf die Bühne, vor digitales Publikum. Kein Eintritt, kein Türsteher. Hier schimpfen und beleidigen sie, fühlen sich stark, zusammen, die Giftzwerge. Das Amt des amerikanischen Präsidenten, die AfD im Deutschen Bundestag; politische Posten, deren Besetzung sie mit entschieden haben, sagen die Trolle.
Wie, das zeigt die Dokumentation "Lösch dich: So organisiert ist der Hass im Netz." Ein Jahr waren YouTuber Rayk Anders und der Journalist Patrick Stegemann mit ihrem Team in Trollforen aktiv, undercover. Sie mischten mit in geheimen Foren wie der „Reconquista Germanica“, die sich militärisch organisiert, Opfer anspricht und dann gegen sie hetzt und hatet.
Wie umkämpft das Internet tatsächlich ist, zeigt sich gerade vor allem unter dem Video selbst: Seit gestern Abend hat es schon 11.400 Likes. Aber auch fast 7.000 Downvotes und beinahe 5.200 Kommentare. Nicht nur nette.
Dass das Ding so durch die Decke geht, verdankt die Truppe aber nicht nur dem Thema, sondern auch Jan Böhmermann, der sich in seiner gestrigen Sendung zum Kopf einer Gegenbewegung gemacht hat. #ReconquistaInternet hat bereits 25.000 Mitglieder.
Quelle: Rayk Anders Bild: Rayk Anders EN youtube.com
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