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Kurator'in für: Fundstücke Kopf und Körper Klima und Wandel
Ich bin in Singen am Hohentwiel geboren und lebe in Potsdam. Schreibe Radiofeature für den Deutschlandfunk und für die Sender der ARD. Bin Mitgründer des Bremer Hörkinos. Seit nun fast 19 Jahren stellen wir in Bremen ein Radiofeature der Öffentlichkeit vor.
www.bremer-hoerkino.de
Ich lebe in Potsdam. Seit gestern nehme ich um mich herum laute Jubelarien wahr. Grund: Das US-Unternehmen Tesla will seine Elektro-Autos in der Grünheide im Landkreis Oder-Spree entwickeln und bauen - mit mindestens 7.000 Beschäftigten. Allerdings Vorsicht: Tesla ist nicht bekannt für arbeitnehmerfreundliche Arbeitsbedingungen. Gebaut soll künftig in der Grünheider „Gigafabrik“ das Tesla Fahrzeug Modell 3 für den europäischen Markt und der geplante Kompakt-SUV Modell Y. 2021 soll die "Giga-Factory" eingeweiht werden.
Zu all den Jubelstimmen hörte ich zum Glück auch ein kritisches Interview im Deutschlandfunk Kultur. Der ehemalige Greenpeace-Mobilitätsexperte Wolfgang Lohbeck argumentierte, dass Elektroautos nicht an sich die Umweltprobleme lösen, sondern sie sogar verstärken könne. Wenn man so will, wird das Problem nur verschoben. Das Mobilitätsproblem lösen wir nur mit immer weniger Kraftfahrzeugen. Außerdem räumt er auf mit der Mär, dass Elektroautos per se und unter allen Umständen besser sind als Verbrenner-Autos.
„Denn das Ziel müsste eigentlich sein, kleine, leichte und effiziente Autos auf die Straße zu bringen. Der Umstieg zu weniger CO2 wäre mit kleineren, leichteren Verbrennern schneller zu schaffen als mit Elektro-Autos. Dies sei durch die technischen Begrenzungen sowie die bekannten durch die Herstellung der Batterien verbundenen Probleme wie Kinder- und Sklavenarbeit geboten“.
Vor allem, wenn im brandenburgischen Grünheide bald Elektro-SUV von Tesla produziert werden. Ein Wahnsinn. All die Vorteile, die man sich über Elektromobilität erhofft, werden so ad absurdum geführt.
„Autos, die drei Tonnen wiegen, die nahezu eine Tonne Batterie mit sich schleppen. Hier wird tatsächlich Elektromobilität in einer Weise pervertiert, die für die ganze Branche letztlich schädlich ist“.
Quelle: Nicole Dittmer deutschlandfunkkultur.de
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