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Alle Helferinnen sind in Rente. Marion Häner, seit 20 Jahren dabei, kann sich kein Jahr mehr ohne Briefe vorstellen. Schon vor November kümmert sie sich um Weihnachtsgeschenke für ihre Familie, weil danach keine Zeit mehr bleibt. An einem Tag beantwortet sie teils mehr als 1000 Briefe.
Früher waren es die Ehefrauen der Postangestellten, die den Kindern geantwortet haben. Mittlerweile ist das Briefeschreiben ein Vollzeitjob, für den es zumindest eine Aufwandsentschädigung gibt. Doch der schönste Lohn, so finden die Frauen, sei es, die Kinderpost zu lesen - mit zum Teil erstaunlichen Gedanken.
Nie wieder eine Mittelohrentzündung, Zigaretten sollen verboten werden, nettere Eltern: Die Liste der Wünsche ist lang. Die Kinder stellen neugierige Fragen wie: Wo wohnst du? Hast du einen Schlüssel zu unserem Haus? Kommst du echt durch den Schornstein? Es sei erstaunlich, über was Kinder sich Gedanken machten, sagt Steffi Renner, die seit 14 Jahren im Postamt hilft. Sie habe einige Zeit gebraucht, bis sie die Wünsche nicht mehr in Gedanken mit nach Hause genommen habe. Ein Mädchen wünschte sich letztens abzunehmen. „Da interpretiert man schon was rein“, sagt sie „Es muss ja einen Grund geben, warum ein Mädchen sich so was wünscht.“
Im weihnachtlichen Büro wird noch bis zum 21. Dezember gearbeitet. So erreichen alle Briefe ihre Adressaten garantiert noch vor Weihnachten.
Quelle: LARISSA VOLKENBORN Bild: Frankfurter Allge... faz.net
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