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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Warum sollten Beschäftigte zurück ins Büro kommen? Diese Frage stellt sich Rani Molla, nachdem sie aktuelle Studien zum Stand von Remote Work gelesen und etliche Interviews mit Beschäftigten geführt hat. Oder wie es eine Person in diesen Interviews auf den Punkt gebracht hat:
“Mir bringt das gar nix, außer einen längeren Arbeitsweg.”
Der Text wurde zwar schon im Sommer geschrieben, ist aber nach wie vor mehr als aktuell.
Die Beschäftigten sind aus Sicht der Autorin in drei Gruppen aufteilbar. Die erste Gruppe hat schon immer lieber remote gearbeitet, da Mitglieder dieser Gruppe sachlich keinem Zwang unterliegen, ins Büro kommen zu müssen, sozial eher zurückhaltend agieren oder ganz allgemein mit Remote Work produktiver sein können.
Die zweite Gruppe besteht aus Beschäftigten, die während der Pandemie sehnlichst darauf gewartet hatten, endlich wieder face2face agieren zu können, denen also das unmittelbare soziale Miteinander besonders wichtig ist. Die Mitglieder dieser Gruppe erleben nun aber, dass zwar das Wiederkommen zu Anfang spannend gewesen ist, um sich über die letzten zwei Jahre auszutauschen, dieser Austausch ist jetzt aber beendet und sie müssen erleben, dass in den Büros gar nicht die Menge an Beschäftigten vorzufinden ist, mit denen sie sich austauschen könnten.
Die dritte Gruppe von Menschen besteht aus Beschäftigten, die sich fest vorgenommen hatten, hybrid arbeiten zu wollen. Diese Menschen müssen nun feststellen, dass ihre eigenen Vorstellung von Büro- und Remote-Tagen aber nicht zwangsläufig mit den Vorstellungen ihrer Kolleg:innen übereinstimmen müssen, so dass sie seit letztem Jahr wieder verstärkt zu Remote Work tendieren.
In Summe bedeutet dies letztlich, dass keine der drei Gruppen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, einen wirklichen Grund darin erkennen kann, zurück ins Büro zu kommen.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben inzwischen kein geteiltes Verständnis mehr darüber, wozu ein Büro eigentlich gut ist. Wenn, wie heutzutage in großen Firmen üblich, das Modell "Desk Sharing" gelebt wird, macht es einfach deutlich mehr Sinn, in einem Coworking-Space, in einem Café oder zuhause als von einem anonymen, langweiligen Büroarbeitsplatz aus zu arbeiten. Arbeitgeber kämpfen zudem um Fachkräfte und werden daher kein Interesse daran haben, den Beschäftigten vorschreiben zu wollen, eine feste Anzahl von Tagen pro Woche ins Büro zu kommen. Der Anteil der Video-Meetings steigt nach Angaben der Meeting-Softwarehersteller seit 2021 dementsprechend auch wieder deutlich an - obgleich es die partielle Rückkehr ins Büro gegeben hat.
Arbeitgeber glauben deutlich häufiger als die Beschäftigten selbst, dass es für die Kreativität der Mitarbeitenden wichtig sei, dass sie im Büro anwesend sind. Paternalismus und Scheinheiligkeit in den Chef-Etagen scheinen grenzenlos:
"Slack’s Future Forum survey found that while executives were more likely to say people should come into the office full time, they are less likely to do so themselves."
Für die Beschäftigten in den Büros scheinen also gute Zeiten anzubrechen:
"It seems like, for now, office workers have the upper hand. Many don’t expect to be penalized by management for not working from the office when they’re supposed to, partly because they don’t think management believes in the rules themselves."
Quelle: Rani Molla EN www.vox.com
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Ein anderer Aspekt, den ich sehr interessant finde: Den Leuten, denen das Büro aus sozialen Gründen wichtig ist, fehlen vielleicht andere gesellschaftliche Angebote. Wo gibt es sonst noch Orte, wo man generationenübergreifend, parteiübergreifend etc. zusammenkommt?
Voll auf den Punkt gebracht!
Danke, der Beitrag ist sehr interessant und aktuell. Zumal es nicht allzu große Unterschiede zwischen USA und D. zu geben scheint - zumindest aus meiner Perspektive. Der Dreh- und Angelpunkt ist tatsächlich: Aus welchem Grund und zu welchem Zweck sollte ich ins Büro gehen (warum und wofür)? Das Warum ist meist: Das haben wir schon immer so gemacht. Das Wofür ist für jede:n anders.
Ich selbst habe einen 20h-Job und arbeite im Homeoffice. Seit einigen Monaten gilt: Einmal in der Woche am selben Tag sollen alle im Team/in der Abteilung ins Büro kommen. Einfach deshalb, um die Zusammengehörigkeit zu stärken. Da ich 50 % arbeite, habe ich einen 2-wöchtentlichen Büro-Rhyhtmus, was ich als fair empfinde. An diesen Tagen bin ich weniger produktiv (wie fast alle), aber wir üben gerade, an diesen Tagen sinnvolle Besprechungen zu machen oder Themen praktisch voranzutreiben. Das klappt nicht immer, weil wir das an den anderen Tagen auch machen, dann halt remote. Auch abteilungsweite Events, wie z.B. Frühstück, sind angedacht. Es ist auch wirklich nett, die anderen mal live zu sehen. Was mich allerdings stresst: Wenn ich für andere Dinge "extra" reinkommen muss, weil es nicht "gewünscht" ist, die Tage zu tauschen.
Was deutlich wird: All die Goodies, die die Unternehmen in den letzten Jahren "in den Ring geworfen haben", wie Obst, gratis-Getränke, Kicker, Play-Station, 2 Bildschirme, höhenverstellbare Schreibtische, bequeme Bürostühle, schicke Meetingräume, Mitarbeiterrestaurant, Garten, Fitnesscenter, Bibliothek, Ruheraum (ja, das haben wir alles) etc. greifen nicht mehr.
Je mehr ich das beobachte, desto seltsamer kommt es mir vor, dass all dies "motivierend" sein soll. Büroräume, in denen ein Schreibtisch am anderen steht, sind wirklich nicht sehr einladend. Sie entsprechen auch nicht dem, wofür Menschen gemacht sind: den ganzen Tag sitzend auf einen Bildschirm starren und tippen. Auch in Co-Working-Spaces sieht es ja so aus. Es geht noch weiter: Wir sind sogar bereit, unseren Strom, Internet + evtl. Ausgaben für einen Co-Working-Platz selbst zu bezahlen. All das, um nicht ins Büro pendeln zu müssen.
Insofern bin ich sicher, dass die Frage nach dem Sinn der Büroarbeit an sich (nicht nur des Arbeitsortes) immer deutlicher nach einer Antwort verlangt: Warum und wofür tun wir das alles?