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Deutschland ist Recycling-Weltmeister? Eine Vermessung unseres Müllproblems samt Lösungsvorschlägen

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerDonnerstag, 07.06.2018

Klingt gut, die Nachricht, die Spiegel Online heute morgen brachte: "Deutsche verbrauchen deutlich weniger Plastiktüten". Laut Artikel sind wir mit dieser neuen Sparsamkeit sogar besser als die Europäische Union erlaubt – beziehungsweise fordert. Aber ich will gar nicht erst anfangen zu lästern, sondern auf ein anderes Spiegel-Stück verweisen, das mit Statistiken und Grafiken den Umfang des Plastikproblems darstellt. Text und Illustrationen enthalten zwar wenig Neues, aber sie vergegenwärtigen anschaulich ein Problem, das zurzeit ungewöhnlich leidenschaftlich in der deutschen und europäischen Politik diskutiert wird. Vom selbsternannten Recycling-Weltmeister-Image bleibt dabei nicht allzu viel übrig: "Nach Berechnungen der DGAW liegt die tatsächliche Recyclingquote jedoch nur zwischen 38 und 40 Prozent." Bioplastik mag nach einer Lösung klingen, wird aber aus mehreren nachvollziehbaren Gründen von Entsorgen abgelehnt. Unter anderem lässt es sich nicht kompostieren. Vorgestellt werden schließlich auch drei Lösungsansätze zu einer (möglichst) müllfreien Zukunft: Bakterien, Hightech und Verzicht.

Wer sich jenseits dieser Übersicht tiefer mit der (teilweise mafiösen) Recyclingindustrie befassen möchte, dem sei der Investigativblog muellrausch.de empfohlen. Kaum zu fassen jedenfalls, was der Journalist Michael Billig dort kürzlich berichtete: In Deutschland verschwinden jährlich 300.000 Fahrzeuge – unter anderem auf illegalen Autofriedhöfen".

Deutschland ist Recycling-Weltmeister? Eine Vermessung unseres Müllproblems samt Lösungsvorschlägen

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Kommentare 2
  1. Daniela Becker
    Daniela Becker · vor mehr als 6 Jahre

    Was bei dem Text an Lösungsvorschlägen fehlt ist: Pfand. Und zwar nicht nur auf Getränkeverpackungen, sondern auf Einfach-Verpackungen aus hartem Plastik. 50 Cent auf jedes Obstschälchen oder Coffee-to-Go-Deckel aus Plastik: fertig. In kürzester Zeit gäbe es kein Littering mehr und das sortenreine Einsammeln und damit Wiederverwertung wäre viel, viel einfacher. Bei den Getränkedosen hat das genau so funktioniert.

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 6 Jahre

      Ja, stimmt, ist jedenfalls effektiver als ein wolkiger Appell ans Umdenken.

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