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Bürgerversammlung im Olympiastadion – wer steckt dahinter?

Leonie Sontheimer
Freie Journalistin
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Leonie SontheimerFreitag, 22.11.2019

Ich folge auf Instagram knapp 400 Menschen, unter anderem Luisa Neubauer und Charlotte Roche. Beide haben diese Woche auf ihren Kanälen Werbung für ein Event gemacht, das ich nicht so recht verstanden habe. Irgendwie ging es um eine riesengroße Bürger:innenversammlung, aber auch um ein Crowdfunding und immer wieder fielen die Worte "Olympiastadion" und "Einhorn".

So richtig begriffen, worum es ging, habe ich erst, als ich David Gutensohns Text auf ZEIT ONLINE gelesen habe: Ein Start-Up namens "Einhorn", das eigentlich vegane Kondome und Bio-Periodenprodukte verkauft, will im Juni kommenden Jahres im Olympiastadion in Berlin eine Bürgerversammlung veranstalten. Gestern morgen startete die Crowdfunding-Kampagne und es wurden bereits über 200.000 Euro gespendet. Fundingziel: 1,8 Millionen, alles für das Event, steht auf der Startnext-Seite.

Wenn mindestens 50.000 Menschen der Einladung von Einhorn und sämtlichen Promis ins Olympiastadion folgen, wäre es möglich, während der Versammlung live Petitionen an den Bundestag zu schicken. Das Potenzial politischer Kampagnen habe Einhorn Anfang dieses Jahres entdeckt, schreibt Gutensohn:

Im Februar startete das Unternehmen Einhorn seine erste Petition. Die Forderung: den Mehrwertsteuersatz für Periodenprodukte von 19 auf sieben Prozent absenken. Über 80.000 Unterschriften kamen zusammen. Kurz danach verkündete Finanzminister Olaf Scholz, dass die Steuer gesenkt werden soll.

Eine gute Sache, oder? Aber dürfen Unternehmen Petitionen starten, aktivistisch sein? Das ist die Frage, um die es in dem Beitrag auf ZEIT ONLINE geht. Wie ich finde, eine sehr wichtige Frage, die man aber nicht pauschal beantworten kann.

Bürgerversammlung im Olympiastadion – wer steckt dahinter?

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Kommentare 3
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor 5 Jahren

    Drüben auf twitter huschen die Bedenkenträger mal wieder aus jeder Ritze. Mich ärgert das - eine ach so technikaffine und ach so linksliberale Blase hat zumindest auf social media wenig mehr zu sagen als "nein" zu dieser Idee. Wie so oft - kein Rat, keine Fragen oder Beiträge, sondern nur die Gewissheit des Scheiterns oder der Unzulässigkeit.
    Selbst Böhmermann twittert: "Bürgerbeteiligung als kultiger Sommer-Event für 29,90 Euro pro Person im Berliner Olympiastadion: die Silkeundholgerisierung von Demokratie." - Shut up Boomer!

    1. Leonie Sontheimer
      Leonie Sontheimer · vor fast 5 Jahre

      Ja, ich habe auf Twitter auch sehr viel Kritik wahrgenommen. Teilweise sicherlich auch berechtigt, aber wenig konstruktiv. Da bekommt Einhorn einigen Frust ab, der sich gegen Greenwashing aufgestaut hat. Die Diskussion ist dennoch wichtig. Oder Marcus?

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 5 Jahre

      @Leonie Sontheimer ja...ich bin ja immer fürs Diskutieren...aber die Vorzeichen passen mir nicht. Das ist doch eine faszinierende Idee! Kann man das nicht nach vorne diskutieren? Ein wenig Verantwortung übernehmen für so einen neuen Ansatz? Ist natürlich mindestens auch ein social media Problem, aber ich finde das reaktionär, bequem und billig in vielen Fällen.

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