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...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.
Die Rechtspopulisten sind drin und wie immer in solchen Fällen ist die Verwunderung groß: Ist Merkel schuld oder Facebook? Haben Medien die Sorgen abgehängter Ossi-Männer zu lang ignoriert oder ihnen zu viel Beachtung geschenkt? Steckt am Ende doch der Russe hinter allem?
Ohne der Beantwortung dieser Fragen vorgreifen zu wollen, möchte ich ein paar weitere Namen ins Rennen um die Schuldfrage werfen: Johann Gottlieb Fichte, Ernst Moritz Arndt, Turnvater Jahn... „Moment mal, im 18. Jahrhundert gab's doch noch gar keine AfD“, mag man da einwenden. Stimmt. Aber vor Fichte und Co. gab es auch noch keine deutsche Nation. Und mit dieser begann schließlich der ganze nationalistische Schlamassel.
Das ist nicht ganz die These der palästinensischen Schriftstellerin Adania Shibli. Schließlich ist ihr Beitrag einige Monate älter als der AfD-Erfolg. Mit dem Wissen um 94 zusätzliche Nationalisten im Bundestag, liest sie ihr Text für die Zeitschrift Kulturaustausch allerdings aktueller denn je.
Shibli erinnert an die Entstehungsgeschichte des Konzepts „Nation“, das für so viele unserer politischen Debatten als unsichtbarer Bezugsrahmen fungiert und unweigerlich bestimmte negativen Konsequenzen mit sich bringe: Ausgrenzung und Zugehörigkeitszwang, Überhöhung und Abwertung. Egal, ob man seine Nation lieber mit ein paar bunten Einsprengseln oder in einem homogen Braun-Ton mag, das Paradigma bleibe: Vorrang einer nationalen Mehrheit statt Wertschätzung der Vielfalt.
„Die Nachteile dieses Paradigmas sind in Europa zu spüren, sie offenbaren sich als Backlash-Bewegungen. Manche sind nationalistisch oder rechtsextremistisch und werden für den Mainstream scheinbar immer attraktiver.“
„Aber die Deutschen bis zur nächsten Bundestagswahl abschaffen, wird wahrscheinlich knapp“, mag man da einwenden. Stimmt. Aber wer „Nation“ als selbstverständlichen Bezugspunkt aller politischen Debatten nimmt, braucht sich auch nicht wundern, wenn Nationalisten selbstverständlich im Parlament sitzen.
Quelle: Adania Shibli kulturaustausch.de
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Ich finde das, was hier steht, ist alles andere als dumm. Das Konzept des Nationalstaates wird weiterhin als Selbstverständlichkeit betrachtet, dabei ist er ein Problem, das viele weitere Symptome hervorbringt. Manche von diesen Symptomen landen dann eben auch in den Parlamenten.
So viele Fehler in einem so kurzen Artikel. Bevor ich die aufzähle, zitiere ich lieber die Weisheit des Autors und Kabarattisten Werner Schneyder:
"Patriotismus ist der Gegenentwurf zum Nationalismus. Ich bin deshalb Patriot, damit die Nationalisten nichts zu sagen haben. Ich liebe meine Heimat so sehr, dass ich sie vor Nationalisten schützen muss, das ist die Pointe des Patriotismus."