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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Das muss eines meiner Lieblingsinterviews aus dem Interview Magazine sein: Gloria Steinem spricht 1984 über Feminismus, ihr Leben und Intersektionalität, bevor das überhaupt eine Begriff war. Was an diesem Gespräch so fasziniert, ist zum einen die Weitsicht Steinems, zum anderen freut man sich, wie weit wir schon gekommen sind. Steinem erzählt etwa von der Gründung des Ms. Magazine, der ersten Zeitschrift von und für Frauen, die für sie nötig wurde, weil alle anderen Medien immer noch ganz grundsätzlich misogyn waren. Immer, wenn dort Artikel über die Gleichberechtigung von Frauen liefen, wurden ihnen, der "Objektivität" halber, Artikel entgegengestellt, die das Gegenteil behaupteten. Steinem erzählt von einer Prostituierten, die in einem Frauengefängnis saß, sich fragte, warum ihre Freier und ihr Zuhälter nicht bestraft worden waren, und dann feststellte, dass Frauengefängnisse in Amerika, im Gegensatz zu denen für Männer, nicht über juristische Fachbücher verfügten. Steinem ist so eine faszinierende Figur. Zum Beginn des Interviews nimmt sie etwa die Kritik am "Lean-In"-Feminismus der vergangenen Jahre vorweg: Feminismus gelte immer noch als eine Sache für weiße Frauen der gehobenen Mittelklasse, etwas, womit sie sich nicht identifizieren könne, denn dieser müsse eine Sache für alle sozialen Schichten und erst recht für schwarze Frauen sein. Sie erzählt über Vorbilder und Vorurteile - sie galt erst als "hübsch", als sie Feministin wurde, sagt sie, da sie nicht in das groteske gesellschaftliche Bild der "Feministin" passte - sie redet über ihr privates Leben und denkt darüber nach, warum die meisten Menschen ihre Mütter mehr für ihre Probleme verantwortlich machen als ihre Väter. Große Leseempfehlung!
Quelle: Carolyn Farb EN interviewmagazine.com
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