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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Noch immer arbeiten sich viele ... sagen wir: linksliberale Proeuropäer in Ost und West an der Frage ab, wie es dazu kommen konnte, dass die Polen im Jahr 2015 gleich in zwei Wahlen die rechtsnationale, erzkonservative und europaskeptische PiS mit einer starken, nur schwer zu kontrollierenden Regierungsmacht ausgestattet haben. Auf demokratischem Weg und freiwillig!
Auch taz-Redakteur Uwe Rada stellt diese Frage im Interview mit der ehemaligen Leiterin des Polnischen Instituts in Berlin, Katarzyna Wielga-Skolimowska. Zu lesen ist zunächst eine schon oft gegebene Antwort:
Bis [zu den Wahlen 2015] ging ich wie viele andere davon aus, dass diejenigen, die sich abgehängt fühlen, selbst daran schuld seien. Ich habe nicht gesehen, dass das ein strukturelles Problem ist.
Reicht das als Erklärung aus? Eher nicht, fürchte ich, finde aber die Weiterungen des Interviews spannend und empfehle den Text deshalb gern.
Da ist zum Beispiel vom Staunen vieler Deutscher über "die undankbaren Polen" die Rede, als müssten ausgerechnet die Polen für den Mauerfall 1989 dankbar sein - jene Polen, die nicht nur 1939 von den Deutschen mit Krieg und Massenvernichtung überzogen wurden, sondern wegen (!) dieses Krieges unter sowjetische Herrschaft gerieten. Diese Fremdherrschaft wiederum geriet dann in den 80er Jahren dank (!) der Freiheitsbewegung Solidarnosc ins Wanken. Die Deutschen also müssten zutiefst dankbar sein! Wielga-Skolimowska:
Dieses Staunen über die undankbaren Polen zeigt auch, dass es nach wie vor ein Überlegenheitsgefühl in Deutschland gibt.
So ist das wohl, und man wird auch kaum darum herumkommen anzuerkennen, dass genau dieses west-östliche Arroganzgefälle entscheidend zu den Erfolgen der PiS, des Ungarn Viktor Orbán und anderer Populisten im Osten Europas beigetragen hat.
Quelle: Uwe Rada / Katarzyna Wielga-Skolimowska Bild: Joanna Kosowska taz.de
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Danke, ein aufschlussreiches Interview.
Ein Tippfehler: In den 80er (!) Jahren geriet die Fremdherrschaft ins Wanken.
Und das Interview wirft eine grundsätzliche Frage auf: In Russland sprechen einige, dass in den 90er Jahren die Demokratie tobte. Stimmt das nicht für den gesamten Ostblock? Bereiteten die 90er den Boden für einen neuen Typus von autoritärer Herrschaft + soziale Absicherung?
In der "Mitbestimmung" heißt es über ein Treffen polnischer und deutscher
Gewerkschafter:
"Diskussionen über die jüngsten Veränderungen in der polnischen Innenpolitik oder erst recht über die Flüchtlingsfrage werden von polnischer Seite abgeblockt. Hier ist die Solidarność straff auf den Abschottungskurs der regierenden rechtskonservativen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) eingeschwenkt, nachdem die bürgerlich-liberale Vorgängerregierung die Gewerkschaften mit einem stramm unternehmerfreundlichen Kurs gegen sich aufgebracht hatte. Vor allem die Solidarność zeigt sich außerordentlich zufrieden mit den jüngsten sozialen Wohltaten der PiS-Regierung: Einführung eines Kindergeldes von 115 Euro pro Kind, Erhöhung des Mindestlohns, Senkung des Rentenalters, forcierter Sozialwohnungsbau."