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"Judensau" Soros: Hassrhetorik in Orbáns Regierungspartei
Journalist
geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
"Judensau" ist ein vor allem in Deutschland seit dem Mittelalter bis in die Nazizeit verbreiteter Topos gewesen (heute ist die Verwendung des Begriffs als Schimpfwort strafbar). In Ungarn hat sich ein Abgeordneter von Viktor Orbáns Regierungspartei Fidesz, sein Name ist János Pócs, ein Beispiel an dieser Tradition genommen und am 8. Dezember ein Foto gepostet, auf dem bei einem Schlachtfest ein totes Schwein mit der Aufschrift "Er war der Soros!!!" zu sehen ist. Dazu der Kommentar: "Die haben schon ein Schwein weniger..." plus ein grinsender Smiley. Der Post ist der vorläufige Tiefpunkt in der offiziellen Rhetorik der ungarischen Regierungsmehrheit – und zugleich charakteristisch für das hasserfüllte und vergiftete öffentliche Klima im Land. Warum Pócs trotz eines Protestes zahlreicher namhafter ungarischer Intellektueller weder zurücktrat, noch seinen Post entfernte (zumindest nicht, bis zur Erstellung dieses piqs), warum Viktor Orbán und seine Regierung ihren Abgeordneten in Schutz nehmen und was an rechtsextremer Rhetorik noch so alles möglich ist im offiziellen Ungarn, kann man in einem aktuellen Artikel von mir nachlesen, den ich vor allem deshalb empfehle, weil ich auf darauf aufmerksam machen möchte, wie in Ungarn (einem Land, dessen Menschen und dessen Sprache mir persönlich sehr nahe stehen) – quasi amtlich – humanistische und zivilisatorische Werte immer mehr mit Füßen getreten werden. Mit grinsenden Smileys als Abschluss.
Quelle: Keno Verseck dw.com
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