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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Der Text von Reinhold Vetter über das geplante Danziger Weltkriegsmuseum ist schon einige Wochen alt, hat aber nichts an Aktualität eingebüßt, denn der Streit um die Geschichtspolitik ist in Polen ein Dauerbrenner, seit die rechtsnationale PiS in Warschau regiert (also seit Herbst 2015). Die PiS möchte am liebsten jede selbstkritische Darstellung beim Blick auf die eigene Historie vermeiden. Ein Weltkriegsmuseum hat entsprechend die (nicht zu bestreitende) polnische Opferrolle darzustellen. Ein internationalistischer Blick auf den Krieg, wie er in Danzig geplant ist, passt nicht dazu.
Aber der Streit hat in meinen Augen noch eine Dimension, die weit über Polen hinausweist. In Zeiten, in denen Donald Trump America first! fordert und in Deutschland ein führender AfD-Politiker in widerwärtigster Diktion das Holocaust-Mahnmal in Berlin als Schande bezeichnet, droht Geschichte plötzlich wieder zum politischen Kampfinstrument zu werden. In gewisser Weise und in gewissen Kreisen war sie das natürlich immer, aber eigentlich hatte ich gehofft, dass die Zeiten von nationalistischer Nabelschau und historischem Patriotismus überwunden sind. So kann man sich täuschen.
Quelle: Reinhold Vetter laender-analysen.de
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