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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Soziologie galt nichts im fingierten Sozialismus - von Ost-Berlin bis Wladiwostok. Die Meinungen wollte man nicht erforschen, sondern erspitzeln. Die öffentlichen Stimmungen suchten Geheimdienste für unöffentliche Berichte.
Mit dem von Gorbatschow eingeleiteten Umbruch, der zum Abbruch geriet, änderte sich das.
Erst mit der Gründung des Zentrums für Studien der Öffentlichen Meinung (WZIOM) im Jahr 1987 begann man, wissenschaftlich fundierte Bevölkerungsumfragen durchzuführen und Meinungsbilder zu erstellen. 1988 kam der Professor für Soziologie Juri Lewada an das Institut, unter dessen Leitung es ab 1992 zum führenden Meinungsforschungsinstitut Russlands wurde. Nach einer staatlichen Einmischung in die Zusammensetzung des Direktoriums verließ die gesamte Belegschaft 2003 das WZIOM und gründete das Analytische Zentrum Juri Lewada, kurz Lewada-Zentrum, mit Hauptsitz in Moskau.
Nun scheint es eine neue Rolle rückwärts zu geben: Die russischen Behörden registrierten die Mitarbeiter des Zentrums als ausländische Agenten. Die Zukunft ist verdüstert, vielleicht ist es bald am Ende oder wird zur Unkenntlichkeit entstellt.
Bekanntlich kann man nicht zweimal im gleichen Fluss baden und so wird die Übernahme der Meinungsforschung durch die Geheimdienste anders als in Zeiten der Sowjetunion erfolgen, beunruhigend ist die Entwicklung dennoch.
Wer die Russland-Sicht vom jetzigen Leiter Lev Gudev kennenlernen will, sei dieses Buch empfohlen, das er mit dem zu früh verstorbenen Victor Zaslavsky schrieb: https://www.wagenbach.de/buecher/titel/793-russland.html
Quelle: Eduard Klein dekoder.org
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